Passend zur Herbstzeit herrscht rund um Duisburg-Meiderich Tristesse. Es läuft nicht gut für den MSV in dieser Drittliga-Saison. Vier Siege, sieben Niederlagen - Resultat: Rang 17, ein Abstiegsplatz. Dabei hatte sich der MSV Duisburg viel für die neue Saison vorgenommen. Nach der Enttäuschung in der vergangenen Serie wollte der MSV wieder oben anklopfen. Klar: Das ist immer noch möglich.
In der verrückten 3. Liga liegt Duisburg gerade einmal sechs Punkte hinter Platz drei zurück. Es sind noch 27 Spiele zu gehen. Bleibt die Frage, ob Pavel Dotchev den MSV weiter trainieren wird?
Ich glaube, ich bin jetzt nicht so wichtig. Wichtig ist der Verein. Ich bin ein Teil davon und werde, solange ich hier bin, kämpfen und alles versuchen. Aber ich will jetzt nicht über mich reden.
Pavel Dotchev
Nach dem 0:1 gegen Meppen waren die "Dotchev-Raus"-Rufe unüberhörbar. "Es ist ein schwarzer Tag, auch für mich. Ich habe die Rufe mitbekommen, ohne Frage. Ich finde es sehr, sehr schade, weil ich glaube, die Mannschaft braucht die Unterstützung. Ich habe immer gesagt: Wenn es nicht gut läuft, brauchen wir unsere Fans", sagte Dotchev und ergänzte: "Ich glaube, ich bin jetzt nicht so wichtig. Wichtig ist der Verein. Ich bin ein Teil davon und werde, solange ich hier bin, kämpfen und alles versuchen. Aber ich will jetzt nicht über mich reden."
Ismail Atalan ist nach RS-Infos ein möglicher Kandidat
Geredet wird derweil bereits über einen möglichen Dotchev-Nachfolger. Wie RevierSport aus dem Duisburger Umfeld erfuhr, gehört Ismail Atalan zum Kandidatenkreis der möglichen Dotchev-Nachfolger. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie viel Macht dem ebenfalls stark in die Kritik geratenen Sportdirektor Ivica Grlic noch gewährt wird. Denn Grlic hatte in den letzten Trainer-Entscheidungen, wie bei Gino Lettieri und nun Dotchev, ein zum Teil unglückliches Händchen bewiesen. Grlic hatte sich im Februar 2020 für Dotchev und gegen Farat Toku entschieden.
Nun kommt nach unseren Infos Atalan ins Spiel. Der 41-jährige Fußballlehrer ist seit Juni 2020 ohne Job. Nach einer äußerst erfolgreichen Zeit bei den Sportfreunden Lotte, die er ins DFB-Pokal-Viertelfinale und die 3. Liga führte, folgten zwei große Enttäuschungen.
Weder beim VfL Bochum - Juli 2017 bis Oktober 2017 - noch beim Halleschen FC - Februar 2020 bis Juni 2020 - konnte Atalan überzeugen. Er scheiterte jeweils an internen Konflikten. Zwischenzeitlich - April 2019 bis Februar 2020 - kehrte er zu den Sportfreunden Lotte in die Regionalliga zurück, bis er das Lotter Kreuz Richtung Halle verließ. Bleibt abzuwarten, ob er beim kriselnden MSV Duisburg seine dritte Chance im deutschen Profifußball erhalten wird.